FRÖHLICHER KEYNESIANISMUS

Berauschte Rezession

von Markus A. Maesel · 02.01.2009 · 0 Kommentare

So – jetzt ist es amtlich. Das seit Wochen beschworene Rezessionsjahr 2009 ist eingetroffen, begrüßt mit Silvesterraketen und Glockengeläut. Das Glatteis der Silvesternacht, welches im Rhein-Neckar-Raum den Straßenverkehr und so manche Party lahmlegte, lieferte die passende Metaphorik für das neugeborene Katastrophenjahr. Festen Boden unter den Füßen haben ist alles. Das vielgeschmähte, sozialverträgliche Wirtschaftsmodell des „Rheinischen Kapitalismus’“ liegt als Streusalz gegen das Glatteis ökonomischer Gierokratie bereit. Und immer wieder hört man den Namen „Keynes“, „Keynes“ und nochmals „Keynes“.

Denn der bedeutendste Nationalökonom des 20. Jahrhunderts, Sir John Maynard Keynes, entwickelte mit seiner „Allgemeinen Theorie der Beschäftigung, des Zinses und des Geldes“ bereits 1936 ein Instrumentarium zur Bewältigung volks- und weltwirtschaftlicher Krisen. Keynes war aber auch Lebemann und hatte als solcher ein weiteres Rezept, das gegen die drohende rezessionsbedingte Miesepetrigkeit helfen dürfte. Keynes bedauerte nämlich kurz vor seinem Tod lediglich, dass er in seinem Leben nicht genug Champagner getrunken habe.

Allein für diesen Satz hätte ihm der Nobelpreis gebührt. Stil ist das Gebot der Stunde. Greifen wir gemütsschweren Deutschen daher in diesem Jahr öfters zum Sektglas und spülen wir die Rezession einfach herunter, auch wenn der verhartzvierte Geldbeutel nur noch Aldis Auerbach zulässt.

Kategorie(n): Gesellschaftliches und Wirtschaftliches

Noch keine Beiträge der Leser

Hinterlassen Sie einen Kommentar

Kommentar: