INDONESISCHES DENKEN

Familienplanung

von Markus A. Maesel · 20.01.2009 · 2 Kommentare

Dass in vielen Gesellschaften die Familie mehr zählt als der Einzelne ist keine neue Erkenntnis. Es sind vielmehr die Einzelbeispiele aus diesen Kulturen, die uns Europäer erstaunen, faszinieren oder abschrecken.

Ich bin mit einer Frau und einem Klan aus dem Großfamilienland Indonesien verheiratet. Seitdem bewege ich mich täglich zwischen unterschiedlichen Individualitäts- und Familienbegriffen. Das ist bereichernd und anstrengend zugleich. Die folgende Episode möchte die grundsätzliche Verschiedenheit von deutschem und indonesischem Familiendenken einmal verdeutlichen.

Als wir unsere letzte Reise nach Indonesien planten, meinte meine Frau: „Es wäre schön, wenn dein Bruder mit seiner Familie auch einmal meine Heimat kennen lernen würde“.
Zustimmend nickte ich.
„Aber wir müssten dann getrennt nach Indonesien fliegen“, fügte sie hinzu.
Erstaunt und fragend sah ich sie an.
Lächelnd erklärte sie mir: „Damit bei einem Flugzeugabsturz nicht die gesamte Familie Maesel ausgelöscht wird“.

Kategorie(n): Geschichtliches und Völkerkundliches, Gesellschaftliches und Wirtschaftliches, Indonesisches und Manadonesisches, Mobiles und Zugiges

2 Beiträge der Leser

  • Helga Moll

    // Jan 20, 2009 at 16:20

    Asiatische Logik ist für Europäer eben nicht immer nachvollziehbar.
    Gruß Helga

  • Herwig

    // Jan 22, 2009 at 11:58

    Die Grossfamilie meiner indon.Frau laesst uns immer zusammen fliegen. Hoffentlich nicht deshalb, dass bei einem Absturz die Auslaenderbehoerde keine Erbschaftsschwierigkeiten macht.

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