ABWEHRSTRATEGIE (2)

Geister mit Kopfdellen

von Markus A. Maesel · 02.04.2009 · 1 Kommentar

Letzte Woche wurde auf „Weltgeflüster“ geschildert, warum Geister bei den Minahasa in Nord-Sulawesi (Indonesien) vergeblich an Treppenaufgängen auf ihre Opfer warten. Auf Bali hat man das Problem mit zudringlichen, bösartigen Geistern anders gelöst. Alle Gehöfte auf der Götterinsel sind mit einer übermannshohen Mauer umfasst, so dass ein Zugang nur durch ein enges Tor möglich ist. Wenige Schritte hinter dem Eingangstor befindet sich eine Schutzmauer. Sie versperrt den bösen Geistern (aling-aling) ihre Einfallschneise, da sie sich nach balinesischer Überzeugung nur geradeaus bewegen können. Sie rennen also mit ihren transzendierten Schädeln andauernd gegen die Wand. Wahrscheinlich scheitern auch die ständig alkoholisierten australischen Touristen auf Bali an diesen Schutzmauern im Eingangsbereich. Welch unerschlossener Markt für die traditionsreiche deutsche Verbandsstoffindustrie.

Kategorie(n): Geschichtliches und Völkerkundliches, Heiliges und Unheiliges, Indonesisches und Manadonesisches, Serielles und Fortgesetztes

1 Beitrag der Leser

  • helga moll

    // Apr 2, 2009 at 18:55

    Rückblickend zu Abwehrstrategie 1: unser Aberglaube sagt doch, dass Betrunkene oft einen Schutzengel haben. Gibt es in Bali statistische Erhebungen dazu?
    Gruß Helga

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