An den wenigen Sonnentagen unserer Sommer sitze ich nachmittags gerne in meinem Gärtchen bei einem Weizenbier. Sattes Grün, die verschiedenen Rottöne, das Gelb und Violett der Blumen, drall heranreifende Feigen, meinen spielenden Nachwuchs im Sandkasten habe ich dann vor mir. Vogelgezwitscher bildet die Hintergrundmusik. Manchmal stört das laute Summen von Flugzeugmotoren das tierische Konzert. Von Osten kommend wird dann eine amerikanische Militärmaschine sichtbar, die zum Landeanflug auf Ramstein ansetzt. Im Bauch der schweren Transportflugzeuge – eindrucksvolle, metallisch glänzende Wunderwerke der Technik – sind menschliches Elend und Leid verborgen. In schwarzen „Cadaver Bags“ liegen die Leichen im Irak und in Afghanistan gefallener Soldaten, wimmernde Verwundete sehnen das Militärkrankenhaus in Landstuhl herbei. Derweilen werden die Eltern, Ehepartner, Freundinnen, Freunde und Kinder der Menschen über mir jenseits des großen Teiches vor Kummer verrückt und patriotisch Beflissene bügeln die Stars-and-Stripes-Banner, um die ankommenden Särge zu bedecken. Und ich sitze gemütlich hier unten im Garten und trinke mein Weizenbier.
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