OMNIBUSTHEOLOGISCHES

Konfessionsgrenzen

von Markus A. Maesel · 23.08.2010 · 1 Kommentar

Seit zwei Tagen verfolgt mich Konfessionelles im Omnibus. Heute, am frühen Morgen, fuhr nach langer Zeit wieder einmal der Rotwein-Intellektuelle für eine Station in Mundenheim mit. Erneut schwer angeschlagen von einem nächtlichen Gelage tönte er in das übermüdete Publikum: „Zwei Männer gehen nach 25 Jahren Üben über das Wasser. Ruft ihnen jemand zu: ‚Da vorne liegt doch ein Kahn!’ In diesem Augenblick gehen beide unter“. Die mangelnde Resonanz bei seinen Mitfahrern schreckte ihn nicht von weiteren Darbietungen ab: „Am liebsten gehe ich in katholische Kirchen, da kann ich etwas aus dem Klingelbeutel nehmen“. Kunstpause. „Das erfüllt den Tatbestand des Diebstahls“. Wieder keine Reaktion. „Protestanten können sich über alles lustig machen“, legte er nach. „Betteln ist in Deutschland eine Ordnungswidrigkeit“, krakeelte er zum Abschied und torkelte aus dem Bus.

Gestern, am Tag des Herrn, war ich mit meiner Familie im Überlandbus zu einem Grillfest nach Rödersheim unterwegs. In Mutterstadt fuhren wir an einem Gotteshaus vorbei. „Ist das hier eine christliche oder eine evangelische Kirche“, fragte mich plötzlich unvermittelt mein kleiner Sohn. War das die berühmte Sonntagsfrage?

Hier geht es zum ersten Beitrag über den Rotwein-Intellektuellen.

Kategorie(n): Heiliges und Unheiliges, Kurpfälzisches und Südwestdeutsches, Mobiles und Zugiges

1 Beitrag der Leser

  • Heriman

    // Aug 26, 2010 at 04:29

    Hallo,

    das bringt mich zum Grübeln. Wie könnte das gemeint sein? Ist die evangelische Kirche nicht christlich, oder ist die katholische Kirche irrelevant?

    Viele Grüße,
    Heriman

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