Einträge vom März 2011

VERSTIMMUNG

Trauriges Klavier

30.03.2011 · 1 Kommentar

Die folgende Geschichte hat mir vor dreizehn Jahren eine Indonesierin aus Jakarta erzählt. Sie soll sich in ihrer Nachbarschaft zugetragen haben. Dort lebte ein Kind, dessen Eltern einen gewissen Wohlstand erreicht hatten und ein Klavier besaßen. Das Kind war schwerkrank und verbrachte die meiste Zeit an dem Instrument. Seine Ängste, Hoffnungen, Sehnsüchte, die gesamte Traurigkeit […]

ADLER UND GARUDA

Schwiegermutters Heimflug

23.03.2011 · Keine Kommentare

Meine Schwiegermutter fliegt nach Indonesien zurück. Es ist Anfang September 2007. Drei Monate war sie in Deutschland, um ihre Tochter mit dem Neugeborenen zu unterstützen. Zwanzig Kilogramm Reisegepäck darf sie haben. Die vielen Mitbringsel, die sie in ihrem Schlafzimmer gestapelt hat, wiegen deutlich mehr. Übergepäck im Flugzeug ist teuer, -zig Euro pro Kilogramm. Meine Frau […]

BESENKUNST AUS INDONESIEN

Sapu lantai

16.03.2011 · Keine Kommentare

Aussterbende Handwerke sind nicht nur ein europäisches Phänomen, wie der Autor bei seinem Indonesien-Aufenthalt im Juli/August 2001 feststellen musste. Bei den Minahasa-Tonsea, die den äußersten Nordosten der Insel Sulawesi besiedeln, konnte er Ignatius Merung, den letzten traditionellen Besenbinder des 2000-Seelen-Dorfes Kaima, über seine Arbeit befragen und diese fotografisch dokumentieren. Herausgekommen ist die Spurensicherung eines Handwerks, […]

FORSCHERLUST

Privatgelehrte

09.03.2011 · Keine Kommentare

Für Privatgelehrte habe ich eine Schwäche. Wenn auch der österreichische Lustspieldichter Johann Nepomuk Nestroy spottete: „Es war ein Privatgelehrter, das sind diese rätselhaften Wissenschaftswesen, von denen man nicht weiß, kriegen’s deswegen keine Anstellung, weil sie zu wenig oder weil sie zu viel wissen“. Nestroys Privatgelehrter geht in Richtung des Spitzwegschen Armen Poeten. Genialität oder Skurrilität […]

OMMMMMM

Der Bauch

02.03.2011 · Keine Kommentare

Mein Bauch hat viele Kritiker. Die kleine Tochter: „Du bist ein bisschen dick“, die Ehefrau: „Früher warst Du schlanker“, der engere Familienkreis: „Im wievielten Monat bist Du eigentlich schwanger?“, die Verwandtschaft: „Du hast aber zugelegt“, ein Arbeitskollege: „Sie sollten etwas aufpassen“.
Als Antwort herrscht auf meiner Seite meist stumme Verlegenheit. Was soll ich auch sagen? Ich […]