Im Modeschmuckladen des Mannheimer Hauptbahnhofs wird per Aushang eine Verkaufshilfe auf 400 Euro-Basis gesucht, die ihre Kunden zu begeistern weiß. Da Verkaufshilfe oder Verkäufer/in offensichtlich zu banal oder wenig attraktiv klingt, ist die Funktion mit dem tollen englischen Titel „Sales Assistant“ versehen. Vielleicht könnte die Ladenkette den Bewerber oder die Bewerberin nach einem Jahr auch noch zum Senior Sales Assistant aufsteigen lassen. So ließe sich auch im Niedriglohn-Bereich eine internationale Karriere konstruieren.
3 Beiträge der Leser
Holger Held
// Jan 4, 2013 at 14:55
Ist ja nur ein Beispiel!
Doch es gibt hier zahlreiche vergleichbare Positionen im niedrig Lohnsektor die durch fantasievolle Namen, wie sagt man so schön auf neudeutsch “gepimpt” wurden. Arbeitslosenstatistiken werden so gekonnt manipuliert und ich erinnere mich an den Lehrsatz von Pareto “ich glaube nur der Statistik die ich selbst erstellt (gefälscht) habe”.
In diesem Sinne schöne neue Welt.
Beerhalter, Peter
// Jan 4, 2013 at 21:09
Lieber Dr. Maesel,
ja, sie werden aussterben, die klaren, wohlklingenden Berufsbezeichnungen. In den Zeiten, in denen jeder normale Hausmeister zum Facility Manager aufgestiegen ist, werden wir uns bald auch an das Verschwinden der Fleischerei-Fachverkäuferinnen und anderer Bezeichnungen gewöhnen müssen.
Es ist bemerkenswert - und gleichzeitig bedauerlich - wie schnell dieser “Business-Sprech” die Welt erobert.
Heute fordert der CEO von seinen Sales Managern im Meeting die zeitnahe Ergreifung zielführender Tools zur Generierung eines höheren Cash-Flows.
Früher griff der Boss zum Hörer, schiss den Verkäufer erst mal ordentlich zusammen und forderte sodann mehr Umsatz, egal wie. Und das ganze ein bisschen Dalli !
Oh tempora, o mores…
Peter Beerhalter
Markus A. Maesel
// Jan 4, 2013 at 21:12
Zum Thema Anglizismen und Berufstitel vgl. auch diesen Weltgefluester-Beitrag:
http://www.weltgefluester.de/index.php/2009/12/25/ceo-co/
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