FASNACHT

Blackfacing und Co.

von Markus A. Maesel · 26.02.2017 · 3 Kommentare

Blackfacing ist seit geraumer Zeit die sattgrüne Lieblingsspielwiese moralinsäuerlicher Antirassisten. Wenn sich weiße Menschen schwarz schminken, um aus Afrika stammende Menschen zu spielen, nennt man das Blackfacing. Und in der Deutungshoheit der selbst ernannten Hautfarben-Scharia ist so etwas diskriminierend, reduzierend  und daher furchtbar rassistisch. Darunter fallen natürlich auch die Sternsinger und geschminkte Jim-Knopf-Darsteller. Vor zwei Jahren wählte irgendeine Jury den Begriff gar zum Anglizismus des Jahres.

Nun hat es auch den Karneval in voller Härte getroffen. Ein Fasnachtsverein in Fulda, der schon seit Jahren die deutsche Kolonialzeit mit Tropenuniformen und schwarz geschminkten Karnevalisten in karikierendem afrikanischem Outfit veräppelt, steht nun am Pranger der Öffentlichkeit. Zusammengezimmert haben ihn Sozialwissenschaftler der örtlichen Hochschule. Sie sprechen von „herabwürdigenden, menschenverachtenden und rassistischen Praktiken“. Dadurch werde Völkermord, Unterdrückung und Entrechtung verharmlost und gutgeheißen. Eins haben die Satire-Eunuchen inzwischen erreicht: Sie wurden mit ihren Geistesblitzen in der Öffentlichkeit endlich einmal wahrgenommen und dem diffamierten Karnevalsverein ist die Lust auf Fasnacht vergangen. Die Vereinsmitglieder verzichten um des lieben Friedens willen, aber auch aus Sicherheitsgründen, auf ihren Auftritt.

Jetzt müssten eigentlich die Blackfacing-Moralisten aus Gründen allumfassender Gerechtigkeit auf breiter Front im Fasnachtstreiben aufräumen. Yellowfacing macht Chinesen lächerlich, Redfacing beleidigt die Indianer mit ihrer leidvollen Geschichte. Weg damit! Natürlich dürfen jetzt Afrikaner im närrischen Straßentreiben auch kein Whitefacing mehr vornehmen! Brownfacing kränkt alle Inder, solche Parodisten sollten zur Strafe der Göttin Kali in einem abgelegenen Höhlentempel geopfert werden. Greenfacing setzt Marsmenschen herab und wirkt wie Zweifel an deren Existenz. Schwule und Lesben könnten sich durch Pinkfacing in ihrer Würde verletzt sehen. Und Menschen, die sich Spätzle mit Soße ins Gesicht schmieren, demütigen damit die Schwaben, das wirtschaftliche Rückgrat unserer Republik.

Schaffen wir in Political Correctness die Fasnacht am besten gleich ab und feiern wir nur noch Halloween. Hier sind die einzigen Farben Knochenbleiche und Totenblässe. Ein Facing, das früher oder später, Menschen aller Hautfarben vereint. Aber wo finden dann Anti-Blackfacing-Aktivisten neuen Lebenssinn und Schutz vor innerer Leere?

Kategorie(n): Gesellschaftliches und Wirtschaftliches, Makaberes und Skurriles

3 Beiträge der Leser

  • oliver heintz

    // Feb 26, 2017 at 18:19

    Super! Also, meine Ehefrau ist Afrikanern. Sie bestellt bei unserem badischen Metzger auch schon mal “Negerpimberle” (Schwarzwürstle). Schön politisch unkorrekt.

  • Anne

    // Feb 27, 2017 at 11:30

    Das ist mal wieder typischer Markus-Humor! Schön, dass man an Fastnacht auch per “Weltgeflüster” was zum Lachen hat! Bleib’ tapfer! Helau!

    Anne

  • Yeliz

    // Sep 11, 2019 at 16:29

    Der weiße Mann kann es natürlich nicht begreifen, weil er nie das Ziel rassistischer Attacken geworden ist. Ein bisschen Emphatie wäre angebracht, liebe Mitmenschen!

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