ANGELUS SILESIUS

Alltagshektik

von Markus A. Maesel · 28.02.2018 · 0 Kommentare

Pendeln zwischen Punkt A und B, dazwischen täglich zwei Linien von jeweils knapp 150 km, von Eiskristallen des derzeitigen Polarwetters belegt. Zuhause und im Beruf alles vorhersehbar, aber hektisch in den Einzelheiten. Nachts kreisen Fragmente des hektisch Vorhersehbaren im Kopf herum und rauben den Schlaf. Hamsterrad. Alles für die nächsten Monate und Jahre festgelegt, eine vernünftige Abfolge. Gibt es ein Leben vor dem Tod? Ich stoße auf den Barockdichter und Mystiker Angelus Silesius (Johannes Scheffler); er rät mir in seinem „Cherubinischen Wandersmann“: „Ein Grundgelassner Mensch ist Ewig frey und Ein: Kan auch ein Unterschied an jhm und Gotte seyn?“ Es gibt also noch Luft nach oben für mich. Sein Werk unterschrieb der Dichter übrigens im Vorwort („Zueschrifft“) mit: „Allzeit sterbender Johannes Angelus“. Ein Mystiker stirbt eben ins pralle Leben hinein und erlangt dadurch Freiheit und Fülle.

Kategorie(n): Gesellschaftliches und Wirtschaftliches, Heiliges und Unheiliges, Mobiles und Zugiges

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