KINDERMUND

Layla und andere Peinlichkeiten

von Markus A. Maesel · 01.11.2022 · 1 Kommentar

Eine lange Warteschlange vor der Kasse im Supermarkt. Vorne, aber noch mittendrin, eine Mutter mit einem kleinen Kind, das sich furchtbar langweilt. Es beginnt laut in Endlosschleife zu singen: “Meine Mama, die heißt Layla, meine Mama, die heißt Layla …”.

Die Melodie ist natürlich der umstrittene und deshalb bekannte Party- und Festzeltgröhler über die Puffmama Layla, welche schöner, jünger, geiler ist. Gespanntes Schweigen unter den Wartenden; die Mutter zunehmend peinlich berührt: “Sing doch etwas anderes”. Daraufhin entfaltet der Nachwuchs seine volle Stimmgewalt: “Meine Mama, die heißt Layla, meine Mama, die heißt Layla …”. Die Mutter ist erleichtert, als sie die Kasse passiert. Was aus dem kleinen Trotzkopf wurde, weiß ich nicht. Eric Claptons “Layla” wäre sicher für Mutter und Kind vorteilhafter gewesen.

Aber welche Eltern kennen keine hochpeinlichen Geschichten ihres Nachwuchses? Ich erinnere mich noch, als mein Filius im Kindergartenalter mit seinen Pateneltern Ponyreiten war. Auf ihre Frage, wie es im gefalle, antwortete er: “Mir tun der Arsch und die Eier weh”. Was unsererseits eine gründliche Nachschulung des Dreikäsehochs zur Folge hatte. Als er einige Monate später unglücklich beim Rodeln vom Schlitten fiel, rief er dann auch laut über den mit vielen Menschen gefüllten Hang: “Mir tun die Hoden weh”. Auch mit Vornehmheit kann man scheitern.

Kategorie(n): Ausgekramtes und Entdecktes