VIAGRA

Erigierte Luftwaffe

von Markus A. Maesel · 29.10.2009 · 0 Kommentare

Psychologen haben oft schon vermutet, dass Militärs phallische Regungen verspüren, wenn sie Gewehrschüsse, Kanonenkugeln oder Raketen abfeuern. Aber dass Versteifungen durchaus im Kalkül der Generalität liegen, war mir neu. Diese Erkenntnis verdanke ich einem kleinen Artikel in meiner Regionalzeitung. Darin heißt es, dass die israelische Luftwaffe ihre Piloten mit Viagra versorgen wolle, um ihre Flugleistung zu verbessern. Sie seien nach Einnahme des Präparats weniger müde und kämen mit dem Sauerstoffmangel besser zurecht. Wissenschaftlich abgesichert sei das Ganze durch eine Studie des Herzog-Krankenhauses in Jerusalem.

Kopfschüttelnd denke ich an Mordechai Hod, den Oberkommandierenden der israelischen Luftwaffe im Sechstagekrieg 1967. Der große Stratege ließ seine Piloten bei Sonnenaufgang das ägyptische Radarnetz unterfliegen; erst kurz vor den feindlichen Fliegerhorsten ließ er seine Maschinen weiter aufsteigen und löste dadurch das gegnerische Warnsystem aus. Als daraufhin die ägyptischen Kampfflugzeuge aus ihren Hangars rollten, wurden sie am Boden zu wehrlosen Zielscheiben der Israelis. Mordechai Hod vertraute beim Siegen auf Köpfchen und nicht auf dicke Dödel.

Die Libanon-Kriege, der das geheime Atomprogramm ausplappernde Nukleartechniker Mordechai Vanunu und der Einsatz im Gaza-Streifen haben ziemlich am Mythos der israelischen Armee genagt. Aber es könnte in Zukunft mit dem geplanten Viagra-Doping noch schlimmer kommen. Man stelle sich in der Weltpresse nur die Schlagzeile „Mit Dauererektion gegen den Gaza-Streifen“ vor. Anscheinend gibt es für den Sieg keine Scham- und keine Schmerzgrenze mehr. Ihre nächste Luftoperation könnten die israelischen Militärs unter dem Codenamen „Strammer Max“ laufen lassen.

Quelle: Israels Kampfpiloten sollen mit Viagra besser fliegen (afp). In: Die Rheinpfalz vom 8. Februar 2008.

Kategorie(n): Makaberes und Skurriles

Noch keine Beiträge der Leser

Hinterlassen Sie einen Kommentar

Kommentar: