Mit entsprechendem Marketing lassen sich Tiere in zoologischen Einrichtungen schnell zu Publikumslieblingen aufbauen. Wie auf Knopfdruck überschlagen sich dann die Medien in ihrer Berichterstattung. Ein warmer Geldregen geht auf die Tiergärten hernieder. Erinnern wir uns nur an Knuddeleisbär Knut in Berlin und Orakelkrake Paul in Oberhausen.
Dass sich auch die Tötung und Zerlegung eines Tieres medienwirksam vermarkten lässt, hat gerade der Zoo in Kopenhagen unter Beweis gestellt. Der junge, kerngesunde Giraffenbulle Marius passte aus „tiergärtnerischen“ Gründen nicht in das europäische Zuchtprogramm und wurde im Rahmen eines Events mit dem Bolzenschussgerät vorzeitig zu seinen Ahnen befördert. Und sein Fleisch foto- und telegen an die Löwen des Tierparks verfüttert. Die Raubkatzen erschienen dabei allerdings eher als Fall für das Reha-Programm „Betreutes Jagen“. Nun wittert ein weiterer dänischer Zoo Morgenluft. Auch er hat eine Giraffe mit den falschen Genen. Sie heißt ebenfalls Marius. Wahrscheinlich ist Marius ein Name für Giraffen wie Waldi für Dackel. Der Giraffenbulle wartet ebenfalls in seiner Todeszelle auf den öffentlichkeitswirksamen Bolzenschuss. Süßer die Kassen nie klingen.
Wann wird der erste deutsche Zoo hervorpreschen und das neue Marketinginstrument nutzen? Beispielsweise könnte die Stuttgarter Wilhelma ihre beiden Faultiere mediengerecht hinrichten lassen. Dies ließe sich zudem als Werbung mit dem Wirtschaftsstandort Württemberg verbinden. Als unmissverständliche Absage an faultierischen Müßiggang und als klares Bekenntnis zu schwäbischer Schaffigkeit.
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Markus A. Maesel
// Feb 25, 2014 at 20:54
Die erste Giraffe auf europäischem Boden geht wohl auf Julius Cäsar zurück, der sie 46 v. Chr. aus Ägypten mitbrachte. Er ließ sie im Amphitheater von Löwen zerfleischen. Bekannt wurde auch die kurzlebige, 1486 nach Florenz gekommene Medici-Giraffe. Vgl. hierzu: http://www.welt.de/geschichte/article124995638/So-kurz-war-das-Giraffen-Leben-am-Medici-Hof.html
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