SPALTENDES

Atombombiger Tag

von Markus A. Maesel · 30.03.2016 · 1 Kommentar

Heute stoße ich in einem Newsletter auf ein Zitat Albert Einsteins: „Der Mensch erfand die Atombombe. Aber keine Maus der Welt käme auf die Idee, eine Mausefalle zu konstruieren”. Etwas später lese ich im Online-Auftritt der „Welt“, dass der populistische US-Präsidentschaftskandidat Donald Trump Japan und Südkorea empfohlen hat, sich die Atombombe zu beschaffen. Damit sie sich selbst schützen können. Wohl gegen Nordkorea und China. Spontan kommt mir Sadako Sasaki in den Sinn, die als Kleinkind in Hiroshima durch die Atombombe verstrahlt wurde und mit elf Jahren an Leukämie erkrankte. Im Krankenhaus erfuhr sie von ihrer Freundin, dass der Mensch bei den Göttern einen Wunsch frei habe, wenn er 1000 Papierkraniche falte. Sadako wünschte sich nichts sehnlicher als zu leben und faltete innerhalb von 14 Monaten etwa 1300 dieser Origami-Vögel. Trotzdem starb sie. Enttäuschte Hoffnung, gleichgültige Götter. Sie ließen nur Hiroshimas Ginkgos  im Zentrum der Atombombenexplosion überleben. Im Kalten Krieg gab es in meiner pfälzischen Heimat eine beängstigende Anzahl von Atomwaffen. Die Vorfahren des wirren Trump waren übrigens Pfälzer. Ebenso die mit ihm verwandten Ketchup-Heinz’. Abends zuhause noch ein Faktencheck im Internet. Dabei stolpere ich über den mir bisher unbekannten Hiroshima-Nagasaki-Park in Köln. Vor fast zwölf Jahren wurde der Friedenspark eingeweiht. Ich ordne meine Gedanken und tippe sie in mein Weblog. Bettschwere – zu kaputt und gespalten für eine abendliche Fernsehrunde mit der Familie. Doch lieber fernsehmüde als radioaktiv.

Kategorie(n): Gesellschaftliches und Wirtschaftliches

1 Beitrag der Leser

Hinterlassen Sie einen Kommentar

Kommentar: